Dariusz Wozniak ist nicht zu stoppen

Mit einem souveränen Sieg von Dariusz Wozniak (Talvi Sport) endete das 81. City-Radrennen auf der Konstanzer Laube. Beim Rennen der Senioren- und der Elite-C-Fahrer hatte sich der erfahrene Pole schon früh an die Spitze geschoben. Nachdem der Elite-C-Fahrer Stefan Schairer, der sich zuvor in den Sprintwertungen eine Gitarre und eine Sonnenbrille gesichert hatte, zu ihm aufschloss, fuhren die beiden der Konkurrenz davon.


Fahrerfeld beim City-Radrennen
Dariusz Wozniak (rot-schwarzer Helm) dominierte beim Hauptrennen des 81. Konstanzer
City-Radrennen. Schon früh positionierte sich der erfahrene Pole an der Spitze des Feldes.


Während die beiden Fahrer an der Spitze das Tempo gemeinsam hochhielten, wurde im Feld taktiert, sodass der Vorsprung der zwei Fahrer an der Spitze kontinuierlich anstieg und zwischenzeitlich sogar ein Überrunden des Feldes möglich schien. Da Wozniak in der Senioren-, Schairer hingegen in der Elite-C-Klasse am Start war, waren schon frühzeitig die Entscheidungen in den Klassenwertungen gefallen, es ging zwischen den beiden jedoch noch um den Gesamtsieg. Wozniak, der auf den langen Geraden Tempo machte, ließ jedoch auch hier keine Zweifel aufkommen und setzte sich drei Runden vor Schluss von Schairer ab. Nach 50 Runden auf der Konstanzer Laube, was einer Renndistanz von 65 Kilometern entspricht, überquerte er nach 1:31 Stunden unangefochten die Ziellinie vor der Luther-Kirche. „Ich habe heute gut Tempo machen können, und auf den letzten drei Runden war ich dann alleine“, so die knappe Rennbilanz des schnellen Polen.

Im Sprint des Hauptfeldes siegte mit Martin Ruepp (Strada Sport/Team Dissenhofen) ebenfalls ein Senioren-Fahrer knapp vor Sascha Creutzburg (RV Concordia Reute), der somit Zweiter in der Elite-C-Klasse wurde.

Das vom Velo-Club Konstanz seit über 80 Jahren veranstaltete Rennen in der Konstanzer Innenstadt, das nun im Rahmen des 125-jährigen Vereinsjubiläums seine 39. Auflage erlebte, hat jedoch in Sachen Qualität und Quantität schon bessere Zeiten gesehen. Gerade die Teilnehmerzahlen in den Nachwuchsklassen waren sehr bescheiden und blieben im einstelligen Bereich.

Den Auftakt des Radsport-Sonntags bildete das „Jedermann-Rennen“, bei dem 26 „Jedermänner“ und eine Frau am Start waren. Oliver Keppeler (RSV Sonthofen) durfte sich mit einer Zeit von 58:19 Minuten über 40,3 Kilometer als erster Tagessieger feiern lassen.

Alle Teilnehmer, die im U-11-Rennen ins Ziel kamen, passten auf das Siegertreppchen, denn es waren nur drei. Hier war der Schweizer Felix Steiner am schnellsten. Nur unwesentlich mehr Starterinnen und Starter waren dann in der U-13-Kategorie am Start. Hier siegte Sebastian Rieg (Rad-Union Wangen) vor Lilli Wissert. In 44:05 Minuten absolvierte Yanis-Eric Markwalder die 20 Runden (26 Kilometer) in der U-15-Klasse und wurde damit Erster.

Ergänzt wurde das 39. Konstanzer City-Radrennen mit einem Rennen um den „Sparkassen Nachwuchs-Cup“, einem Rennen für die ganz kleinen Zweirad-Sportler, die mit ihren Laufrädern wie vor 250 Jahren der Mannheimer Tüftler Karl von Drais eine Runde absolvierten, sowie einem Wagenrad-Rennen, das den Teams, aber auch den Zuschauern reichlich Spaß bereitete.

Der Trend vom Leistungs- zum Breitensport setzt sich also fort beim traditionsreichen Konstanzer Radrennen. Doch wird man beim Veranstalter überlegen, wie man mehr Hobby-Radsportler auf die Laube lockt, denn solche Veranstaltungen leben eben von der großen Anzahl der Teilnehmer. Hier scheint noch deutlich Luft nach oben, damit sich der große Aufwand, den der Velo-Club Konstanz Jahr für Jahr betreibt, auch lohnt.

(Südkurier, Ausgabe vom 22.05.2017. Bild: Jürgen Rössler)