Packender Radsport auf der Laube

Viel Spannung in Konstanz bei 38. City-Radrennen Rainer Rettner (Kempten) siegt bei der Elite vor Nathan Müller (Team Heizomat), einige Kategorien mit gehörigem Wetterpech.

Südkurier, Ausgabe vom 30.05.2016: Einmal im Jahr geben auf der Konstanzer Laube nicht vier Vier-, sondern die Zweiräder den Ton an – beim City-Radrennen. Am Sonntag war es wieder so weit, die 38. Auflage des Konstanzer City-Radrennens stand auf dem Programm und über 180 Radsportlerinnen und -sportler machten sich bei einem der sieben Rennen auf die 1,3 Kilometer lange Runde, die mindestens 31 Mal zu absolvieren war. Später beim Hauptrennen ging es dann sogar 60 Mal zwischen Schnetztor und Gericht auf und ab.

c_400_400_16777215_00_vmcdateien_bilder_Rennsport_2016_laube_10779237_1_file6pxnxj5rlo01khu7y3a0.jpg

Einige Kategorien hatten auch gehöriges Wetterpech, denn teilweise regnete es heftig. Auch beim Start der „Elite KT/A/B-Klasse“ um 15 Uhr schüttete es noch heftig, doch schon bald hörte der Regen auf, die Strecke trocknete ab, so dass die Grundlage für guten Sport geboten war. Die Anfangsphase war eher geprägt von Nervosität im 18 Aktive umfassenden Feld, da es immer wieder zu Ausreissversuchen kam. Nach etwa 15 Runden dann setzte sich eine Dreiergruppe vom Feld ab, die gut harmonierte – Rainer Rettner und Martin Kiechle vom RSC Kempten sowie Nathan Müller vom Team Heizomat. Etwa 20 Runden vor Rennende hatten es die drei geschafft, das Feld einmal zu überrunden. Da sich im Feld jeweils Teamgefährten aufhielten, ging es jetzt schon an die Strategie, denn es zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt schon ab, dass für den Sieg nur einer der drei Führenden in Frage kam. Während das Team Heizomat versuchte, das Tempo zu verschärfen um einen Schlussspurt zu vermeiden, wurde vom RSC Kempten Rainer Rettner für den Sprint platziert. Die Taktik der Kemptener war am Ende erfolgreich, Rettner, dem auch mit 1:35,7 Minuten die schnellste Rennrunde gelang (er brachte es dabei auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,8 km/h), setzte sich im Sprint durch und siegte vor Nathan Müller (Team Heizomat) und seinem Teamgefährten Martin Kiechle.

„Wir haben vorne zu dritt gut zusammengearbeitet!“, beschrieb Rettner die Basis für den Erfolg, betonte aber auch: „Letztlich war es eine gute Teamarbeit bei uns. Doch man muss anerkennen, dass auch das Team Heizomat eine gute Teamleistung zeigte.“

Der Konstanzer Thomas Keck, Betreuer beim Team Heizomat, zog trotz der Tatsache, dass sein Schützling Nathan Müller knapp geschlagen wurde, ein positives Fazit: „Natürlich hätte ich hier, in meiner Heimat, gerne gewonnen. Aber bei dem Rennverlauf bin ich auch mit dem zweiten Rang sehr zufrieden.“ Zumal seine Athleten ein anstrengendes Programm in den Beinen hatten, denn wenige Tage zuvor waren sie noch in Cottbus am Start. Zudem leistete sich der Pfullendorfer im Heizomat-Team, Pascal Treubel, den Luxus, per Rad und mit einem Umweg um den Untersee anzureisen.

Den Abschluss bildeten die ambitionierten Hobby-Radsportler, die jedoch ein wenig unter Zeitdruck standen, da für 18 Uhr eine Unwetterwarnung mit Gewitter und Sturm für Konstanz ausgegeben war. Doch es blieb bei den Schauern am Mittag, danach hielt das Wetter, bis die letzten Radsportler ihre Runden auf der Laube beendet hatten, so dass auch die 38. Auflage des seit 1935 stattfindenden Radrennens letztlich gut über die Bühne ging.

(Jürgen Rössler)