Südkurier: Spitzensport in Dettingen

Dettingen ist Start- und Zielort eines der zehn bundesweit bedeutenden Radrennen der Bundesliga. Der Konstanzer Ortsteil erwartet am Sonntag, 21. Juli, rund 260 Spitzenfahrer der Klassen U19 und U23. Und auch in den beiden Folgejahren hat der Konstanzer Traditionsverein Velo- und Motorfahrerclub (VMC) die Option, das Bundesliga-Radrennen auszutragen.

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Er habe entsprechende Zusagen vom Bund Deutscher Radfahrer, sagt Martin Merkler, Fachwart für den Rennsport. Es werde gerade darüber diskutiert, im kommenden Jahr den Renntermin mit dem Dettinger Dorffest zusammen zu legen, heißt es von Seiten den Veloclubs. Dann könnte der Besucherzuspruch besonders hoch sein.

Fürs Rennen dieses Jahr rechnet der Veloclub mit bis zu 5000 Besuchern aus ganz Deutschland und mit vielen Schaulustigen aus der Region. Der Wettkampf werde national und international beworben, sagt Heiner Knittel, Finanzchef beim Veloclub. Die zwölf Kilometer lange Rennstrecke führt von Dettingen Richtung Langenrain, Freudental, Kaltbrunn, zurück nach Dettingen. Die Straßen dort sind am Renntag für die Sportveranstaltung gesperrt.

Die Lizenzfahrer legen bis zu 156 Kilometer zurück, ein Rennen für Hobbysportler am frühen Morgen geht über 48 Kilometer. Der frühere Konstanzer Profifahrer Henry Rinklin erwartet bei den Spitzensportlern Höchstgeschwindigkeiten bis zu 80 Stundenkilometern. Im Schnitt dürften sie auf Tempo 42 bis 43 kommen. Aus der Region treten für die U19-Fahrer Domenic Weinstein aus Donaueschingen an, der Weltmeister von 2011 im Bahnfahrern, und in der Klasse U23 Jacob Steigmiller aus Biberach, der allerdings im Thüringer Team fährt. Rinklin versichert, es werde auch beim Dettinger Rennen Dopingkontrollen geben. Bei den Siegern seien sie Standard, dazu kämen Stichproben bei anderen.

Die Stadt Konstanz habe lange überlegt wie sie sich zu diesem Radrennen stelle, sagt Bürgermeister Claus Boldt. Er spielte auf die viele Dopingskandale an, selbst im Amateurbereich, unter denen der Radsport zuletzt litt. „Wohl wissend, dass es die Probleme gibt“, habe man sich dann aber dafür entschieden, den Radsport nicht unter Generalverdacht zu stellen. So denken wohl auch andere. Das Rennen hat schon etliche Sponsoren aus der Region gefunden. Der Veloclub, der zur Sicherung bei einem Defizit, einen städtischen Zuschuss von 10 000 Euro beantragt hatte, sagt nun, er benötige die Gelder wohl nicht mehr oder wenn überhaupt in wesentlich geringerem Umfang. Der Veloclub rechnet mit einem Kostenvolumen bis zu 18 000 Euro für den Renntag. So müssten etwa 100 Helfer nur zur Sicherung der Strecke engagiert werden, sagt Knittel. Allein aus Vereinsmitgliedern sei die nicht zu stemmen.

Merkler geht davon aus, dass der Rennradsport auch bei der Jugend wieder an Bedeutung gewinnt. Nachdem in den vergangenen Jahren das Mountainbike stärker zog, sei nun das Rennrad wieder im Kommen. Der Verein sei gerade dabei, eine Rennabteilung für die Jugend aufzubauen und drei Trainer auszubilden, ergänzt Knittel.

Das Rennen

Wer bei einem Bundesligaradrennen starten will, benötigt eine Lizenz, die über den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) beantragt wird. Startberechtigt sind Mannschaften von Landesverbänden, Vereinsmannschaften und Rennsportgemeinschaften, wenn sie nach sportfachlichen Gesichtspunkten geprüft und vom BDR genehmigt wurden.

Das Konstanzer Rennen ist am Sonntag, 21. Juli. Ziel- und Startpunkt ist Dettingen. Der Renntag beginnt mit einem Jedermann-Rennen für Erwachsene um 8.15 Uhr. Um 10 Uhr starten die U19-Fahrer der Bundesliga, gegen 12.40 Uhr wird der Zieleinlauf erwartet. Um 13 Uhr treten die U23-Fahrer der Bundesliga an; Zieleinlauf ist gegen 16.30 Uhr. Dazwischen gibt es Starts von Schülern und Amateuren.

(Aus "Südkurier", Ausgabe vom 26.02.2013 - Abdruck mit freundlicher Genehmigung)