Hunderte Zuschauer verfolgten am Wochenende die Radrennen in der Konstanzer Innenstadt. Michael Fuchs (Team optik-nosch/RSV Ebnet) attackierte am Samstag in der letzten Runde des Hauptrennens und konnte sich so letztlich ungefährdet den Sieg sichern.
Mehrere Hundert Zuschauer säumten die Rennstrecke beim nunmehr zum 27. Mal ausgetragenen Radrennen des VMC Konstanz. Bereits am Samstag Nachmittag drehten dabei zunächst die Senioren, dann die Junioren und die Jugend ihre Runden auf dem 1,45 Kilometer langen Rundkurs durch die Konstanzer Innenstadt, bevor um 19 Uhr beim Elite A/B/C-Rennen ein sportlich hochkarätig besetztes Amateurfeld an den Start ging. Vor allem die in der frühen Nachmittagssonne gestarteten Senioren, bei denen zur Freude des sportlichen Leiters Thomas Keck der Lokalmatador René Brotzge gewann, hatten unter den extremen Temperaturen zu leiden. "Und trotzdem wurden hier wirklich hervorragende sportliche Leistungen erbracht", merkte Keck bewundernd an.
Zum Hauptrennen hatte sich der Himmel zugezogen, was bei so manchem Fahren Angst vor einem bevorstehenden Sommergewitter weckte. Doch die Luft blieb schwül und die Straße trocken. Am Anfang des Rennens versuchten sich verschiedene Ausreißergruppen, die jedoch keinen nennenswerten Vorsprung herausfahren konnten. Einige Fahrer schienen sich zudem auf die Prämien zu konzentrieren. Nach gut zehn Runden setzten sich dann Michael Fuchs, Michael Haas (beide Team optik-nosch/RSV Ebnet) und Markus Düster (RU Wangen) ab und hielten relativ konstant einen Vorsprung von 20 Sekunden auf das Hauptfeld. Den Fahrern vom Team der Konstanzer Partnerstadt aus Tabor und vom Team Rothaus gelang es nicht, die Lücke wieder zu schließen. Eine zehnköpfige Verfolgergruppe setzte sich vom Hauptfeld ab, konnte jedoch auch nicht zu den drei Ausreißern aufschließen.
Thomas Senski (RSG Ried-Rastatt) machte sich schließlich auf eigene Faust daran, die Spitzengruppe einzuholen, was ihm mit einem Kraftakt auch gelang. Die nun entstandene Vierergruppe machte den Sieg unter sich aus, wobei das Team optik-nosch/RSV Ebnet mit zwei Fahrern die besten Karten hatte. In der letzten Runde löste sich deren Fahrer Michael Fuchs und fuhr allein über die Ziellinie. Den Spurt um Rang zwei entschied Thomas Senski vor Michael Haas für sich.
Thomas Keck war hoch zufrieden: "Das war richtig hoher Radsport heute. Auch vom Zuschauerzuspruch sind wir sehr zufrieden. Diese Top-Fahrer können auch mit einem Zabel mitfahren. Das Niveau haben wir".
Dass einmal ein Topstar wie Erik Zabel beim Konstanzer Rennen mitfährt, möchte Keck übrigens nicht ausschließen: "Das ist eine rein finanzielle Sache".
(Südkurier, Ausgabe vom 16.06.2003)