Radballer werden Deutscher Vizemeister
Als dann Anfang Mai in der knappsten Entscheidung seit Jahrzehnten – bei gleichem Punktestand und gleichem Torverhältnis entschied ein einziges mehr erzieltes Tor über das Weiterkommen – die Teilnahme an den Titelkämpfen gesichert wurde, war die Devise für die beiden Wettkampftage vergangenes Wochenende in Frohnlach bei Coburg klar: Erfahrungen sammeln und nicht völlig untergehen.
Gleich im ersten Spiel am Samstag morgen ging es gegen den Baden-Württembergischen Meister vom RV Kemnat. Da sich beide Teams aus dem Liga-Alltag sehr gut kennen, entwickelte sich ein enges Spiel mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten – mit dem glücklicheren Ende für die Württemberger, die eine ihrer wenigen Torgelegenheiten für den Siegtreffer nutzen konnten (RV Kemnat – VMC Konstanz 1:0).
In der nächsten Begegnung gegen den Titelfavoriten aus Gifhorn (Niedersachsen) konnten die Velo-Club-Vertreter dann erstmals zeigen, dass mit ihnen noch zu rechnen sein wird: Eine souveräne Abwehrleistung, schöne Angriffe und eine gute Chancenverwertung – die hoch verdiente 3:0 Führung zur Halbzeit war ein deutliches Warnsignal an die komplette Konkurrenz. Mehr als den Ehrentreffer brachte Gifhorn gegen souveräne Konstanzer nicht mehr zustande, der spätere Deutsche Meister musste sich mit 1:3 geschlagen geben.
Einem ungefährdeten 3:0 gegen den Thüringischen Vertreter aus Langenwolscherdorf folgte ein unnötig knappes 4:3 gegen den RV Hechtsheim – damit war der erste Wettkampftag überstanden und Hundsdörfer/Oexl gingen als Tabellenzweiter in die Pause.
Dass bei einer deutschen Meisterschaft jeder gegen jeden gewinnen kann, musste die Konstanzer dann beim Auftaktspiel am Sonntag Morgen lernen: Die plötzlichen Titelchancen und der damit verbundene selbst gemachte Erfolgsdruck, ein ungewohnt früher Wettkampfbeginn – plötzlich lag man gegen Darmstadt 0:2 zurück. Mit zunehmender Spieldauer hatte man seine Nerven zwar wieder im Griff, mehr als der Anschlusstreffer war aber nicht mehr drin.
Gegen den RSV Zscherben fanden die Velo-Clübler jedoch wieder zu alter Klasse zurück: In einer engen, hart umkämpften Partie gelang direkt nach der Halbzeitpause das 1:0, der knappe Vorsprung konnte dann über die Zeit gerettet werden. Im letzten Spiel gegen den SV Mühlenbeck bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr eines Punktverlusts, mit dem 3:1 waren die Brandenburger noch gut bedient.
In der Endabrechnung sprang für Hundsdörfer/Oexl dann der zweite Gesamtrang heraus – angesichts der allerersten Teilnahme an nationalen Titelkämpfen ein sensationelles Ergebnis. Entsprechend überwog dann auch die Freude über den Gewinn der Silbermedaille, den gegen Darmstadt verschenkten Punkten wurde nur kurz hinterher getrauert. Das Ziel für die nächsten Jahre haben die beiden Sportler allerdings noch vor der Siegerehrung formuliert: „Wir müssen uns noch steigern!“.